Chinatown, Boston

Farbenfroher Umzug zum Chinesischen Neujahr

Ein Besuch der Chinatown gleicht der Reise in eine andere Welt

Ein Besuch in der Bostoner Chinatown ist wie eine Reise in eine andere Welt, die über eine äußerst reiche kulturelle Vergangenheit verfügt.

Hotelangebote nähe Chinatown

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Die viertgrößte Chinatown der USA erstreckt sich zwischen dem Bahnhof South Station  1  und dem Boston Common 33. Gleichzeitig ist es die wahrscheinlich älteste Chinatown im Land: Die ersten Chinesen kamen bereits anno 1869 in die Gegend rund um Boston, weil es hier genügend Arbeitsplätze gab. Vorher war der Stadtteil zunächst von weißen Protestanten der Mittelklasse bewohnt. Ab dem Jahr 1840 folgten irische Einwanderer, später Juden aus Osteuropa, Italiener und schließlich Chinesen. Bis 1890 entwickelte sich aus dem Viertel die Gemeinde Chinatown.

Die Bewohner des Stadtviertels, das im Herzen von Boston liegt, hatten allerdings nur wenig Mitsprachrecht, was die Stadtplanung anging. So wurde beispielsweise der John F. Fitzgerald Expressway und die Verlängerung der Massachusetts Turnpike-Schnellstraße beim Bau in den 1950er und 1960er Jahren mitten durch die Chinatown gelegt: Dafür wurden zahlreiche Gebäude abgerissen und die Bewohner zwangsumgesiedelt. Ebenso wurde das Rotlichtviertel der Stadt, die so genannte Combat Zone, in die Chinatown verlegt - Heute beschränkt sich der sündige Bezirk jedoch auf die Ecke Washington Street und Beach Street.

Traditionelle Masken während des Neujahrsumzugs

Chinatown stellt heute wie früher das Zentrum des sozialen und kulturellen Lebens der Asiaten in der Region dar. Neben Chinesen wohnen hier hauptsächlich Vietnamesen, Thailänder, Koreaner und Japaner. Das Viertel bildet eine eigenständige Gemeinschaft, die enge Kontakte zur Chinatown in New York City unterhält. So verkehren täglich zwei Buslinien zwischen den Vierteln beider Städte. Die Fahrt dauert etwa vier Stunden und wird sehr gut angenommen.

An der Ecke Beach Street und Surface Road steht das typische asiatische Eingangstor zur Chinatown, das man auch in vielen anderen Städten findet. Es ist weithin von der South Station  1  sichtbar und ein beliebtes Fotomotiv. Bostons Chinatown wirkt authentischer als in vielen anderen Städten, trotzdem das Viertel gerade am Wochenende gerne von Touristen aufgesucht wird.

Die Beach Street ist neben der Tyler Street die Haupteinkaufsstraße der Bostoner Chinatown: Hier gibt es unzählige Geschäfte, Restaurants, Buchläden und Souvenirshops. In den Supermärkten erhält man traditionelle chinesische Lebensmittel wie Fisch, frisches Gemüse, gegrillte Hähnchen und landestypische Gewürze. In den Seitenstraßen herrschen dagegen ärmlichere Verhältnisse. Tagsüber kann man sich in der Chinatown sicher bewegen, nachts sollte man die Gegend lieber meiden.

Auf der Suche nach Kultur und Geschichte der Chinesen begibt man sich am besten auf den Chinese Heritage Trail. Von der Chinese Historical Society of New England geplant, führt er durch die Geschichte des Stadtteils, die im 19. Jahrhundert begann. Dabei erfährt man viel Wissenswertes über die Bewohner des Viertels, ihre Kultur, ihre Sitten und Gewohnheiten, über landestypisches Essen und mehr. Bei den Besucherzentren vor Ort erhält man eine kostenlose Broschüre - Darin befindet sich nicht nur eine Karte, sondern auch Beschreibungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Historische Backsteinhäuser in der Chinatown

Blumenpracht im Park der Chinatown

Landestypisches Essen in der Chinatown