First Public School, Boston

Die First Public School befand sich in der School Street und war, wie der Name verrät, die erste öffentliche Schule der USA: puritanische Siedler gründeten die Lehranstalt im Jahr 1634.

Erste öffentliche Schule der USA

Einen großen Anteil an der Gründung hatte Reverend John Cotton. Er war bestrebt, eine Bildungsstätte zu errichten, in der nach alter Tradition Latein und Griechisch gelehrt wird. Der Unterricht fand zunächst im Wohnhaus des ersten Lehrers und Schulmeisters Philemon Pormont statt: Erst zirka zehn Jahre später zog man in ein Gebäude in der heutigen School Street um. Bis zum Jahr 1702 bewohnte der verantwortliche Lehrer eine Wohnung im Schulgebäude – erst dann bekam er ein kleines Haus direkt neben der Schule. Das Original-Gebäude der First Public School wurde anno 1748 abgerissen, um Platz für die Erweiterung der King’s Chapel 39 zu schaffen. Über das alte Gebäude ist nicht viel bekannt - Heute erinnert nur noch ein Schild an den ehemaligen Standort.

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Das neue Schulgebäude wurde direkt auf der anderen Straßenseite errichtet. Dorthin zog die Schule um und nannte sich fortan Boston Latin School 40. Das Haus wurde jedoch bald zu klein, so dass man im Jahr 1812 an der gleichen Stelle ein neues, größeres Gebäude konstruierte. Doch knapp 30 Jahre später musste auch dieses Schulgebäude weichen, da die Stadt immer weiter wuchs und der Platz anderweitig benötigt wurde.

So verließ die Boston Latin School 40 endgültig die Straße, der sie den Namen verliehen hatte: die School Street. Für mehr als 200 Jahre wurden in der First Public School männliche Schüler unterrichtet, unter ihnen waren auch etliche berühmte Personen wie Benjamin Franklin, der Staatsmann Samuel Adams, der Kaufmann und Politiker John Hancock, der Architekt Charles Bulfinch oder der Schriftsteller Ralph Waldo Emerson. Auch in jüngerer Zeit brachte die Boston Latin School 40 bekannte Persönlichkeiten hervor – der Dirigent Arthur Fiedler und der Komponist Leonard Bernstein drückten hier die Schulbank.

Berühmter Schüler: Benjamin Franklin

Ein neues Schulhaus wurde in der Bedford Street gebaut, welche heute eine Verlängerung der Harrison Avenue ist. Doch damit sollte die Odyssee der traditionsreichen Schule noch nicht beendet sein: Anno 1881 zog man auf Grund steigender Schülerzahlen in ein größeres Gebäude in der Warren Avenue um. 40 Jahre später war auch dieses Gebäude zu klein. Man baute ein neues Schulhaus in der Avenue Louis Pasteur im Stadtteil Fenway. Seit dem Jahr 1922 ist dies nun das zu Hause der Boston Latin School 40, in der noch heute unterrichtet wird.

An das erste Schulgebäude der First Public School in der School Street erinnert nur noch ein Mosaik-Schild im Bürgersteig. Ganz in der Nähe befindet sich eine Statue von Benjamin Franklin, einem ehemaligen Schüler der First Public School: Sie stammt aus dem Jahr 1856 und steht direkt vor der Old City Hall 41. Franklin wurde 1706 in Boston geboren und führte ein ereignisreiches Leben: Als Politiker war er Abgeordneter der Regierung in Pennsylvania. Anno 1776 unterschrieb er, neben anderen, die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten – er ist somit einer der Gründerväter der United States! Im Anschluss hielt er sich einige Zeit als Diplomat in Frankreich auf. Da ihm als Schriftsteller sehr an Bildung gelegen war, gründete er die erste Leihbibliothek der Welt und engagierte sich in der Organisation des Schulwesens. Franklin betrieb eine Druckerei und gab eine Zeitung sowie diverse Bücher heraus.

Sein Interesse als Naturwissenschaftler galt vor allem der Elektrizität - Franklin ist der Erfinder des Blitzableiters und sorgte für Straßenbeleuchtung. Das Multitalent trug weiterhin zur Einrichtung von Krankenhäusern und der freiwilligen Feuerwehr bei. Die Old City Hall 41, vor der die Statue Franklins steht, diente bis zum Jahr 1969 als Rathaus, dann zog die Stadtregierung ins neu erbaute Government Center um. Heute befinden sich im alten Rathaus vor allem Bürogebäude.