John Hancock Tower, Boston

Höchstes Gebäude von Neuengland: Der 241 Meter hohe John Hancock Tower

Der gläserne John Hancock Tower prägt das Bild von Boston

Der John Hancock Tower ist mit 241 Metern das höchste Gebäude Neuenglands und befindet sich in der Nähe der Old South Church 70.

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Im 60. Stockwerk des John Hancock Towers befindet sich ein Observation Deck mit einer Aussichtsplattform – diese ist allerdings seit den Anschlägen vom 11. September 2001 für die Öffentlichkeit gesperrt. Was als ein temporärer Zustand gedacht war, hält heute noch immer an: Das Gebäude ist nur für Büroangestellte zugänglich. Als Grund nennen die Eigentümer die Gewährleistung der Sicherheit. Das ist allerdings fragwürdig, denn selbst die Stadt Boston verweist darauf, dass viele andere Hochhäuser in den USA bereits seit langem wieder für Besucher geöffnet sind.

Hinzu kommt, dass ein öffentliches Observation Deck Grundvoraussetzung für die Erlaubnis zum Bau des John Hancock Towers war. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Aussichtsetage wieder eröffnet. Für Boston-Urlauber ist es sehr schade, dass die Plattform geschlossen ist, denn von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick auf Boston und Umgebung. Man sieht die einzelnen Stadtteile, und kann das geschäftige Treiben im Hafen oder auf dem Logan Airport beobachten. Dazu wird der Besucher mithilfe von Ausstellungen und Schautafeln über die Stadtentwicklung und ähnliches informiert.

Von außen ist der gläserne John Hancock Tower aber ebenfalls sehenswert: In seinen blau schimmernden Glasscheiben spiegeln sich die umstehenden Gebäude des Copley Squares! Der Grundriss des Wolkenkratzers entspricht einem Parallelogramm, so dass die Seiten des Hochhauses unterschiedlich lang sind.

Der Baubeginn des John Hancock Towers war im Jahr 1968: Eigentlich sollte das Projekt innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein. Aber dann traten eine Reihe von unvorhergesehenen Problemen auf, welche die Fertigstellung um ganze fünf Jahre verzögerten. Ein herber Rückschlag für den Bostoner Stararchitekten Ieoh Ming Pei, der für die Konstruktion verantwortlich war.

Reflektionen in der Glasfassade des Hancock Towers

Blick zum gläsernen John Hancock Hochhaus

John Hancock war Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung

Das größte Problem stellten die Fensterscheiben des John Hancock Towers dar: Bei etwas stärkerem Wind lösten sie sich aus der Fassung und krachten viele Stockwerke tief auf den Boden. Die Polizei musste die Gegend jedes Mal, wenn ein Sturm aufzog, weiträumig absperren – man wollte nicht riskieren, das Menschen von den mächtigen Glasscheiben erschlagen werden.

Die Ursache für die Instabilität der Fenster und ihrer Fassungen konnte nie wirklich ermittelt werden. Man nimmt an, dass der unterschiedliche Luftdruck außer- und innerhalb des Gebäudes Schuld an den "Popping Windows" war. Letztendlich mussten alle 10.344 Fensterscheiben ausgetauscht werden: Zunächst ersetzten Spanplatten die fehlenden Scheiben, was dem Gebäude den Spitznamen "Plywood Palace" einbrachte – Spanplatten-Palast.

Der Turm ist nicht zugänglich

Imposantes Hochhaus am Copley Square

Der Tower besitzt 10.344 Fenster

Auftraggeber und Hauptmieter des John Hancock Towers ist die John Hancock Versicherung: Diese ließ im Laufe des 20. Jahrhunderts bereits zwei andere John Hancock-Gebäude in Boston errichten. Spricht man heute vom John Hancock Gebäude ist eigentlich immer der gläserne Wolkenkratzer – der Hancock Tower - gemeint.

Das erste Haus der Versicherung steht jedoch in unmittelbarer Nähe, in der Clarendon Street 197. Es wurde im Jahr 1922 fertiggestellt und hieß damals noch "John Hancock Life Insurance Company Building". Im Jahr 2001 wurde es in Stephen L. Brown Building 74 umbenannt, zu Ehren eines Vorstandsvorsitzenden der Versicherung. Das zweite Haus des Institutes ist das Berkeley Building 75, welches meist "das alte John Hancock Gebäude" genannt wird. Dieser Bau wurde anno 1947 errichtet ist schon etwas höher: 151 Meter reicht er in den Himmel!

Von der Ecke Clarendon Street und St. James Avenue sieht man die beide alten Gebäude als Spiegelbild im neuen John Hancock Tower – ein tolles Fotomotiv!